Begriffsbildung:
Elemente des Eukl.Raumes sind m-Tupel reeller Zahlen die einmal als Punkte oder als Richtungen
von Null(0,...,0) aus gedeutet werden können. Symb: R
m ={p} ={(x
1,...,x
m)}
={(x
1-0),...,(x
m-0)} ,
(Koord.-Schreibweise von Pkt. und Richtung)
Aus einem allg.Pkt. p=(x
1,...,x
m) ,alle x
j≠0 kann für jede Koord. j
eine Eins-Richtung e
j= x
j/Len(x
j,0) für jede Koord. (siehe Kap."6.0 Ausgangspunkt"),
gewonnen werden. Werden diese Basis-Richtungen in die Punkte-Darstellung mit einbezogen, erhält man in der
Koord.Schreibweise für p:
p=(x
1*e
1,...,x
m*e
m ) oder
p=(x
1*e
1 + ... +x
m*e
m ) =
L(x
1,...,x
m,
E)
In der Lin.-Komb.
L() stehen nun die x
j als reelle Faktoren für die Basis-Richtungen e
j
Viele Punkte p
i, i=1..n , ergeben symb.:
p
i =
Li( p
i , E) in Einzel-Schreibweise:
p1 = x1,1 *e1 + ... +x1,m *em)
. . . . . . . . .
pi = xi,1 *e1 + ... +xi,m *em)
. . . . . . . . .
pn = xn,1 *e1 + ... +xn,m *em)
Die Add. aller p
i ergibt einen weiteren Pkt.,z.B.
p, zusammengefaßt nach Koord.:
p=(a1..aj..am), Sum[i;xi,j)]*ej=a(j) , j=1...m
Interpretation:
1. Jedes beliebige Element, als m-Tupel oder als beliebige Lin.Komb. anderer Elemente, kann in eine
normierte Lin.Komb. L() der Basis-Eins-Koord. e
j transformiert /dargestellt werden!
2. m-Richtungen in norm.L()-Darstellung können unter bestimmten
Anforderungen an die Koeff. a(i,j)
als neue Koord.Basis verwandt werden.
(Index i steht für die m-Richt. und Index j für
die m-Koord. in jeder der m-Richtungen)
m-Richtungen als Basis-Koord.:
Satz 1:
Die m-Richtungen bilden
keine neue Koord.Basis, wenn sie paarweise durch Mult. mit einer
reeller Zahl r ineinander überführt werden können! Symb:
non[ p(i)=r*p(j) ] oder p(i)≠r*p(j) ;∀i,j
Beweis: (indirekt)
Zum Beweis wird nur ein einziges Gegen-Beispiel benötigt. p1=(3,4) und p2=(21,28) sind
in der Ebene zunächst 2 verschiedene Punkte, weil der Abstand d(p1,p2)≠0 ist.
Anderseits gilt: p2 =7*(3,4) =7*p1. Der weitere Punkt ( 1,2) läßt sich mit Lin.Komb.(p1,p2) nicht erreichen:
x*(3,4) + y*(21,28) = (1,2) ergibt Gl.System. 3x+21y=1 und 4x+28y=2
Aus Gl.2 folgt: y=(2-4x)/28 in Gl.1 y ersetzen:
==> Gl.1: 3*28x +21*(2 -4x) =1*28
==> Gl.1: 84x +42 -84x =28
==> Gl.1: 42 +0 =28 **Fehler
Fazit: Eine L(p1,p2) zu einem weitern Pkt. läßt sich nicht bilden, wegen p1=r*p2!
Ende des Beweises
Bemerkung:
Welche Bedingungen an die m² Koeff. xi,j in der norm.L() Darstellung
der m-Richtungen zu stellen sind, damit sie eine Basis bilden, wird später untersucht!
Lineare Transformation /Abbildung:
Def.: Die lin.Komb.L() von Elementen p(i) ,i=1...n des Eukl.Raumes wird als
"lineare Transformation" oder lineare Abbildung" bezeichnet.
Erläuterungen zur Def.:
a) Lin.Komb.L() sind zulässige axiomatische Verknüpfungen im R
m. Deshalb: Transformation
eines oder mehrerer Elemente in ein anderes Element.
b) Gleichzeitig können die beteiligten Elemente der L() als Quell-Menge und das Ergebnis
als Ziel-Menge/Element bezeichnet werden. Deshalb ist L() eine Abbildung in sich.
c) Bei der speziellen 'norm.lin.Komb.L()' besteht die Quell-Menge aus den {e
j} ,j=1...m
und die Ziel-Menge aus irgendeinem Punkt/Element.
d) Die lin.Komb.L() ist ein Polynom 1.Ordnung in den beteiligten Koeffizienten. Deshalb wird L()
als
lineare Abb. bezeichnet.
d) Die lineare Abb. besteht aus n-lin.Komb.L(), wenn die Ziel-Menge aus n-Elementen besteht, n=1,2,...
Koord.-Transformationen im R²:
Das Basis-System E={e
j} besteht aus genau m-Eins-Richtungen. Durch m-lin.Komb. mit je allen
e
j erhält man eine lineare Abb. von m-Eins-Richtungen zu m-beliebigen Richtungen {p(j)}.
Speziell R²:
Gl.2: p1 = a11*e1 +a12*e2 ; p2 = a21*e1 +a22*e2 .Damit {p1,p2} eine Basis bilden, müssen
insbesondere die {e1,e2} jeweils als lin.Komb.L() von p1,p2 darstellbar sein.
Satz 2: In der reellen Folge {a(i,j)} ;i,j=1,2 muß die Bedingung gelten:
(a(1,1)*a(2,1)-a(1,2)*a(2,1)) ≠0 , damit {p1,p2} Basis ist!
Beweis:
Gl.2 nach e1,e2 auflösen:
(1) a11*e1 +a12*e2 =p1
(2) a21*e1 +a22*e2 =p2 , -a21*e1 ,dann /a22
----------
(1) a11*e1 +a12*e2 =p1
(2) e2=(p2 -a21*e1)/a22 , e2 in Gl.(1) ersetzen
----------
(1) a11*e1 +a12*(p2 -a21*e1)/a22 =p1 , nach e1 zusammenfassen
(1) (a11 -(a12*a21)/a22)*e1 +a12*p2/a22 =p1 , a22 ausklammern
(1) (a11*a22 -a12*a21)*e1 +a12*p2 =p1*a22 ,a11*a22 -a12*a21 =D setzen
(1) e1= (p1*a22 -a12*p2)/D , e1 in Gl.(2) einsetzen
----------
(2) e2=(p2 -a21*(p1*a22 -a12*p2)/D) /a22 ,ausklammern
(2) e2=(p2*D -a21*a22*p1 -a21*a12*p2)/D) /a22 ,D einsetzen
(2) e2=(p2*a11 -a21*p1)/D
Ergeb: e1= (p1*a22 -a12*p2)/D
e2 =(p2*a11 -a21*p1)/D
Diese Form des Ergebnis heißt
'Kramersche Regel' und funktioniert nur wenn D≠0 ist.
Jetzt muß noch bewiesen werden, daß D=0 nur (genau) dann eintritt, wenn eine Richt.das Vielfache
der anderen Richtung ist.
Nach Satz1 darf a1 nicht die gleiche Richtung, wie a2 haben, oder umgekehrt.
Sei a2=r*a1, dann a2=(r*a11,r*a12) in D einsetzen:
D: a11*r*a11 -a12*r*a12 =0 (Wenn 2 Richt. gleiche Richtung haben, ist D=0).
Umgekehrt gilt: a11*a22 -a12*a21 =0 ,umformen:
Gl.(3): a11*a22 = a12*a21 ,Skapro²(a1,a2) bilden:
(a11*a21 +a12*a22) * (a11*a21 +a12*a22)
= (a11²*a21² +a11²*a22² +a12²*a21² +a12²*a22²) ,Gl.(3):
= (a11²*a21² +
a12²*a21² +a12²*a21² +a12²*a22²)
= (a11²*a21² +2*a12²*a21² +a12²*a22²) ,umformen:
= (a11²+ a11²)*(a21²+ a22²) ,=[Abs(a1)*Abs(a2)]²
==> Skapro²(a1,a2) =[Abs(a1)*Abs(a2)]² ,(Das gilt nur, wenn a1,a2 auf einer Geraden liegen, also a1=r*a2 ist. )
Ende des Beweises