Um beim Bild-Differential Δy den Zusammenhang zum Quell-Differential Δx,
über die Funktion f(), zum Ausdruck zu bringen, schreibt man für Δy auch:
Δy = f(x+Δx) -f(x)
Jetzt können wir die Grenzübergänge, Δx ->0, für die verschiedenen Funktions-Typen
f(), siehe Abschnitt 5.2 Satz a) - e), unterschuchen:
a) y=f(x)=const. ,hier gib es keine Veränderung im Bild, d.h. die f-Differenz
ist an jedem Punkte-Paar p1,p2: f(p1)-f(p2) = const. -const. =0
Also ist dy/dx =d(f(x+Δx) -f(x)) /Δx =0/Δx =
0
b) y=f(x) =a*x , f(x+Δx) -f(x) =a(x+Δx) -a*x = a*Δx
=> a*Δx/Δx =
a
c) Mittelbare Funktion: x->y->z ;z=g(y) und y=f(x)
=> dz/dy =g' ,dy/dx=f' (dy=f'*dx in dz/dy einsetzen):
=> dz/(f'*dx))= g' =>
dz/dx =g'*f'
d) Umkehr-Funktion: y=f(x) , x=g(y) , ist g Umkehrfunktion, dann gilt:
f(g(y)) = g(f(x)) =1 ,daraus folg nach c):
df/dy =dy/dy = f'**g' =1 oder dy/dy =dy/dx *dx/dy =1
=>
dy/dx =1 / (dx/dy) = Relation für inverse Funktionen
e) y=f(x)=x
n , n ganze Zahl
d(f(x+Δx) -f(x)) = (x+Δx)
n -x
n
Auflösung nach Binomischer Formel:
10*xn +n*x
n-1Δx
1
+A*x
n-2Δx
2 + . . .
-xn
Der 1. und letzte Summand hebt sich auf, daraus folgt:
n*x(n-1)Δx1 +A*x
(n-2)Δx
2
+B*x
(n-3)Δx
3 . . .
Bei Division durch Δx bleibt im 1.Summand nur noch: n*x
n-1 stehen.
Alle weiteren Summanden beinhalten noch den Faktor Δx, so daß beim Grenzübergang Δx->0
diese Null werden, also gilt für den Diff.Quotienten:
d(x
n)/dx =
n*xn-1 Qed.
d) y=f(x)=x
p/q , p,q ganze Zahl
Das Problem wird über die mittelbare Funktion gelöst:
Wir stzen z=x
1/q => x=z
q = dx/dz =q*z
q-1
=> dy/dx =d( (x
1/q)
p ) = d(z
p)/dx
=>
dy/dz =p*zp-1 und
dz/dx = 1/q *(x1/q)-(q-1)
=> dy/dx =dy/dz *dz/dx = p*
zp-1 *1/q *x
-(q-1)/q ,
für z: x 1/q einsetzen
=> dy/dx = p/q * (x
1/q)
p-1 *x
-q/q-1/q)
=> = p/q * (x
(p/q -1/q)) *x
-1 +1/q)
=> = p/q * (
(p/q -1/q -1 +1/q) )
=>
d(xp/q)/dx = p/q *xp/q-1) Qed.
e) y=f(x)=exp(x) = 1 +1/1!x +1/2!x² +1/3!x³ +....
Summand-weise differenzieren:
=> dy/dx = 0 +x +1/2!x² +1/3!x³ +....
Die exp()-Funktion reproduziert sich, d.h. :
d(exp(x))/dx =exp(x) oder exp() genügt der
Diff.-Gleichung:
Df=f
Aus Abschnitt 3.7 e), Modell der reellen Zahlen, wissen wir ,daß die Umkehr-Funktion
zur Potenz-Funktion exp(x) die Logarithmus-Funktion ln(x) ist.
Es gilt nach d) für y=exp(x): dy/dx =y
=> d(ln)/dy *dy/dx =1
=>
d(ln)/dy =1/y oder auch
d(ln)/dx =1/x
für die inverse Funktion g: g(exp(x))=x also, g(x)=ln(x)
Bemerkung:
Die exp()-Funktion ist die einzige Funktion, die abgeleitet sich selbst reproduziert!
f) (y-f(x))=0 oder allg. g(x,y)=0
, implizite Form
Das komplette Differential zu g lautet:
D
xg()*dx +D
yg()*dy =0 nbsp; , oder explizit:
D
x(y-f(x)))*dx +D
y(y-f(x))*dy =0
Dx(y-f(x)))*dx = 0-Dxf(x) und Dy(y-f(x)))*dy = 1-0
=> -D
xf(x)*dx + 1*dy =0 =>
f'*dx =dy
oder in de allg. Form [g(x,y)=0] :
=> D
xg*dx +D
yg*dy =0 => D
yg*dy = -D
xg*dx
=>
dy/dx = -Dxg/Dyg
Interpretation:
Ist der Nenner (D
yg)≠0 ,hat man eine Gleichung (Differential-Gleichung) zur
Bestimmung der hier abhängigen Variablen y() als Funktion der hier freien Variablen x.
kann auch umgekehrt vorgenemmen werden!
g) (u*v)' ,g=u*v, u=u(x),v=v(x)
Das komplette Differential zu u und v lautet:
dg =d(u*v) =D
ug*du +D
vg*dv , D
vg=u ,D
ug=v
=> g' =
d(u*v)/dx =v*u' +u*v' , Produkt-Regel
f) Mittelwert-Satz:
Nach Voraussetzung ist f' ebnenfalls im kompakten Intervall (A,B) stetig. Daraus folgt:
1. f' ist beschränkt abs(f')≤k
2. Es gibt in (A,B) ein x°, so dass f'(x°) =(f(B)-f(A)/(B-A) umgekehrt gilt auch:
Zu 2 Punkten A',B' im Innern von (A,B) gibt es einen weiteren Pkt.x° ,A'≤x°≤B, so daß gilt:
f'(x°) =(f(B')-f(A')/(B'-A')
3. Ist f' überall Null, dann ist f=const.
Weitere Differentiationsregeln siehe: "Bronstein /Semendjajew ,7.Auflage, Seite 440"