Bei den folg. Betrachtungen gehen wir wieder von einem streng konstuktiven
Ansatz aus, auf der Basis der in Abschnitt "1.Ausgangspunkt" festgelegten Axiomen 1-3.
Wir verwenden für die Bemaßung von Strecken, siehe Abschnitt 1.7, die Symbolik:
Länge der Strecke (A,B) = Abstand der Punkte A,B voneinander = abs(A,B).
abs(A,B) ist dann, in diesem Kontext, eine Zahl≠0, =0 nur dann, wenn A=B ist.
Definition δ-Umgebung:
K(P,r) sei Kreis um einen Pkt.P mit Radius=r, r>0, dann liegen alle Punkte A
mit abs(A,P)>r ausserhalb des Kreises und bei abs(A,P)<r liegen alle
Punkte A innerhalb des Kreises.
Pkt.B sei weiterer Punkt, abs(B,P)<r und B≠A , dann gelten für die 3 Punkte
A,B,P und deren Abstände a=abs(A,P), b=abs(B,P) folg. Aussagen:
Aussage1: Sei b≤a und b+abs(B,A) =a , dann liegt B auf der
Strecke zwischen (A,P). Zum Beweis siehe Abschnitt 1.0 Dreieck.
Aussage2: In Verallg. zu Aussage1 gilt: Um einen inneren Pkt. der δ-Umgebung
kann man wiederum eine zweite δ-Umgebung legen, die vollständig in
der ersten δ-Umgebung enthalten ist.
Symb.: δ
1 > δ
2 >0 , dann ist
U
δ2(P2) ⊂ U
δ1(P1),
wenn P2 ∈ U
δ1(P1) ist.
(Die δ-Umgeb. zu P2 ist vollst.enthalten in δ-Umgeb. zu P1 , wenn
P2 Element von δ-Umgeb. zu P1 ist)
Bild , Eukl-geo18.jpg
Folgerung1: Die δ-Umgeb. ist eine offene Menge, d.h. die Randpunkte
gehören nicht zur Menge. Verkleinert man schrittweise die δ-Umgeb.,
z.B. durch Halbierung, so gibt es laut Def. immer noch weitere innere Pkte., sagen wir m-Stück.
Algorithmus: Zu einer Folge von n-δ-Umgeb., bei der jede δ-Umgeb. in der
Vorigen enthalten sei, gibt es dann in der Ersten δ-Umgeb., U
δ1(P1),
n * m Punkte.
Bei Grenzübergang n->∞ gibt es dann unendlich viele Punkte in der
U
δ1(P1) -Umgebung. Daraus folgt:
In jeder δ-Umgeb. zu jedem Pkt. der Ebene, (kann auch Gerade o. Raum sein),
gibt es unendlich viele weitere Punkte. Deshalb gilt:
Def.: Jeder Punkt ist
Häufungspunkt ! Dies steht im Einklang mit
Axiom2, da die Abstände von Punkten durchaus gegen Null streben können.
Um jetzt mit allg.geom.Objekten und den zugelassenen Transformationen:
- Verschieben
- Drehen
- Umklappen/Spiegeln
- Zoomen
ein vernünftiges Ergebnis, d.h. wiederum ein allg.geom.Objekt, zu erzielen,
muß man an solche Objekte folg.Forderungen stellen:
- Abgrenzung, d.h. die Punkte haben endl.Abstände.
- Orientierung, d.h. die Pkte. können nach innen-und aussen-liegend unterschieden werden.
- Offen, d.h. die Ränder gehören nicht dazu.
Bespiel:
Bild , Eukl-geo19.jpg
Folgerung1: Dreiecke, Vierecke, Kreise usw. haben wir bisher
haupsächlich als Kontur eines einf.zus.Bereiches behandelt, also als Rand einer Fläche.
Nehmen wir die zugehörigen inneren Punkte hinzu, sprechen wir von einem
kompakten Bereich.
Im Abschnitt "1.2 Def. von Punkt und Gerade" hatten wir festgestellt, daß die
2-dim. Ausdehnung einer Strecke o. Linie Null ist, trotz Länge>0. Das bedeutet
für die Flächen-Berechnung eines Bereiches:
Fläche_Volumen(Rand) =0
Fläche(einf.zus.Bereich) =Fläche(kompakt.Bereich).
Folgerung2: Betrachtet man eine Folge von
n-δ-Umgeb.
U
δi(Pi),
δ
1 ≤ ... δ
i ≤ ... δ
n ,
und Punkte Ai mit:
δi/2 ≤ abs(Ai,Pi) <
δi ,
die alle auf einer Geraden durch P1 liegen, dann haben die Pi alle Abstände
untereinander, die ≥
δ1/2 sind.
Nach n-Schritten hat der letzte Pkt Pn einen Abstand ≥
n*
δ1/2
von P1.
Bei Grenzübergang n->∞ hat der Letzte Pkt., den es nur im Unendlichen gibt,
den Abstand ∞ von P1.
Da auch der letzte Punkt vor Unendlich eine δ-Umgeb. hat kann man definieren:
Def.: Die Ebene (auch Gerade /Raum usw,) kann durch δ-Umgebungen
lückenlos, überlappend überdeckt werden. Dadurch ist der m-dim. Eukl.Raum ein
offener Raum, also ein zulässiger einf.zus.Bereich, und kann deshalb insgesamt als
Quell-Bereich für Transformationen /Abbildungen verwendet werden!
Unendlichkeits-Prinzip: Hat man eine Menge von n-Elemente,
und man kann immer noch ein n+1.tes Element hinzufügen, dann ist die Anzahl,
Länge, Zeitdauer etc. "unendlich" !